Aktiv gegen Lebensmittelverschwendung

Wir setzen uns dafür ein, dass Lebensmittel nicht wahllos auf dem Müll landen und sie die Wertschätzung bekommen, die sie verdienen. Erfahren Sie, wie bereits jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, um der Verschwendung entgegenzuwirken.

Was wir tun

Unsere Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung

Allein in Deutschland werden pro Jahr über zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel achtlos weggeworfen. Das Erschreckende daran ist: In den meisten Fällen wären diese Lebensmittel noch genießbar. Obst oder Gemüse landet im Müll, weil es eine Delle hat oder nicht dem Schönheitsideal entspricht. Oder aber Produkte werden entsorgt, sobald deren Mindesthaltbarkeit überschritten ist.

Dieses Problem betrifft die gesamte Wertschöpfungskette von Lebensmitteln. Auch wir setzen uns aktiv für die Rettung von Lebensmitteln ein: Als Mitglied des Nationalen Dialogforums des Groß- und Einzelhandels zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung verpflichten wir uns freiwillig, konkrete Maßnahmen für weniger Lebensmittelabfälle entlang unserer Versorgungskette umzusetzen. Verbindlich sind eine Kooperation mit einer sozialen Einrichtung sowie eine Datenerfassung im eigenen Unternehmen. Darüber hinaus geht es um die greifbare Reduzierung von Lebensmittelabfällen – intern als auch an den Schnittstellen zu den Lieferanten als auch in der Lebensmittelweitergabe.

Bis zum Sommer 2022 erarbeiten die beteiligten Unternehmen eine Zielvereinbarung, mit welcher der Handel auf die Halbierung der Lebensmittelabfälle bis 2030 hinarbeitet. Das Dialogforum ist Teil der Nationalen Strategie der Bundesregierung zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung.

Als weiteren Schritt auf dem Weg, Lebensmittelverschwendung zu minimieren, haben wir eine Vereinbarung unterzeichnet – das „Retail Agreement of Waste“.

Reduzierung

Sobald sich Lebensmittel ihrem Mindesthaltbarkeitsdatum nähern, reduzieren wir sie im Preis. Sie werden in unseren Märkten dann gut sichtbar gekennzeichnet und platziert.

Für unser Obst und Gemüse führen wir Tagespreislisten. So können wir die Preise je nach Tageszeit anpassen und reduzieren.

Da wir offene und lose Artikel anbieten, können wir unser Obst und Gemüse außerdem bedarfsgerecht einkaufen

Vermeidung

Dank ausgereifter Warenwirtschaftssysteme und automatisierten Bestellprozessen, sind wir in der Lage, Mengen bedarfsgerecht zu bestellen. Somit beugen wir Mehrmengen, die danach im Müll landen könnten, von vorne herein vor. 

In unseren Backshops werden außerdem kurz vor Ladenschluss nur noch Standardprodukte aufgebacken.

Mit unserem Abschriftensystem können wir Lebensmittelabfälle und Lebensmittelspenden besser messen bzw. koordinieren.

Zudem analysieren und justieren wir ständig unsere Logistikprozesse. Zum Beispiel verhindern wir durch einen optimierten Palettenbau, dass Paletten brechen und Lebensmittel dadurch unbrauchbar werden. 

Seit 2019 haben wir Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern unter dem Namen „Die Etwas Anderen“ dauerhaft im Sortiment.

Nutzung und Verwertung

Wir kooperieren mit dem Tafel Deutschland e.V., der Initiative „Foodsharing“ und der Organisation „Too good to go“ um noch genießbare Lebensmittel zu spenden oder abzugeben, statt diese wegzuwerfen. 

Aufklärung

Information ist uns wichtig. Wir veröffentlichen in unserem Prospekt und Online-Magazin regelmäßig Verbrauchertipps, mit denen unsere Kunden dazu beitragen können, Lebensmittel zu retten statt sie zu entsorgen. 

Im Rahmen regelmäßiger Pflichtschulungen bekommen auch unsere Mitarbeiter das nötige Know-how, wie sie durch die Einhaltung unserer Frische- und Hygienestandards Lebensmittelverluste eindämmen können. 


Reduzierung

Von Mengenkalkulation bis Preisreduktion

Unser Ziel ist es, Ihre Bedürfnisse in Hinblick auf Qualität und Frische ebenso wie in Bezug auf die Menge zu erfüllen. Bereits vor der Bestellung von Lebensmitteln prüfen wir, welche Mengen der einzelnen Produkte in den Märkten benötigt werden. Dazu nutzen wir ein automatisiertes Bestellsystem, mit dem der Bedarf leichter geplant und die korrekte Menge pro Markt und Tag automatisch ermittelt werden kann. Mithilfe dieses Bestellsystems bleibt weniger unverkaufte Ware übrig. Lebensmittel die dennoch übrig bleiben, reduzieren wir kurz vor dem Eintritt des Mindesthaltbarkeitsdatums um bis zu fünfzig Prozent.

Obst und Gemüse: Preisreduktion kurz vor Ladenschluss

Damit wir so wenig Lebensmittel wie möglich wegwerfen müssen, haben wir für unser Obst und Gemüse eine weitere Maßnahme getroffen: Wir reduzieren täglich kurz vor Ladenschluss die Preise, wenn die Produkte am nächsten Tag zwar noch verzehrfähig, aber nicht mehr verkaufsfähig wären. Dies betrifft leicht verderbliche Produkte Waren wie Obst und Gemüse sowie Backartikel.


Vermeidung

„Die etwas Anderen“: optisch nicht perfekt aber genauso lecker

Möhre, Apfel und Kartoffel mit besonderen Formen

Unter dem Titel „Die etwas Anderen“ setzen wir uns ebenfalls gegen Lebensmittelvernichtung ein und nehmen auch Obst und Gemüse mit optischen Mängeln von unseren Landwirten ab. Denn wir finden: Echter Geschmack kennt keine Form.

Auch wenn „Die etwas Anderen“ außergewöhnlich aussehen, stehen sie qualitativ ihren „hübschen“ Geschwistern in nichts nach. Schon ein einziger Stein im Feldboden sorgt dafür, dass beispielsweise eine Möhre eine andere Form als gewöhnlich annimmt.


Nutzung und Verwertung

Zusammenabeit mit Tafeln, Foodsharing und mehr

Produkte, die nicht mehr verkaufsfähig, aber noch verzehrfähig sind, geben wir zum Beispiel an karitative Einrichtungen ab. Viele Kaufland-Filialen arbeiten zudem bereits mit den Tafeln zusammen und stellen mehrmals pro Woche Waren für die ehrenamtlichen Helfer der Tafeln zur Abholung bereit. An über 80 Standorten kooperieren wir außerdem mit der Initiative „foodsharing“, die übrig gebliebene Lebensmittel von Betrieben und Privatpersonen vor der Entsorgung rettet.

Mehr zur Initiative „foodsharing“ erfahren Sie hier: www.foodsharing.de

Kaufland-Mitarbeiterin übergibt Kiste mit Lebensmitteln für die Tafeln

Interview mit Alexander Nestoridis (Diakonie Heilbronn)

Im Interview spricht Alexander Nestoridis von der Diakonie Heilbronn, Träger der lokalen Tafeln, darüber, wie wichtig die Lebensmittelspenden sind.

Herr Nestoridis, welche Lebensmittel werden in den Tafeln am dringendsten gebraucht?
Einen besonders hohen Bedarf haben wir immer an trockenen Lebensmitteln wie Mehl, Öl, Zucker, Nudeln oder Reis.

Wie genau sieht die Zusammenarbeit mit Kaufland aus?
Frische oder schnell verderbliche Waren werden täglich in den teilnehmenden Märkten von unseren ehrenamtlichen Mitarbeitern mit Kühlfahrzeugen abgeholt. Diese stehen zum vereinbarten Zeitpunkt abholbereit an der Rampe und können so sofort verladen werden.

Was bedeuten die Lebensmittelspenden für die Tafeln?
Im Raum Heilbronn existieren vier feste Tafelstandorte, Ladeneinrichtungen und drei mobile Tafeln. Wir erreichen und versorgen damit rund 12.000 Menschen. Für uns ist es sehr wichtig, einen vertrauensvollen Partner wie Kaufland zu haben, auf dessen Spenden wir uns verlassen können und mit dem die Zusammenarbeit reibungslos klappt.

Wie viele ehrenamtliche Helfer arbeiten für die Tafeln in Heilbronn und welche Aufgaben übernehmen sie?
Insgesamt arbeiten aktuell 220 ehrenamtliche Mitarbeiter bei den Heilbronner Tafeln. Das Aufgabenfeld ist dabei riesig: Fahrer, Reinigungskräfte oder Verkaufspersonal. Wir können immer Unterstützung gebrauchen!

 

Schriftzug: Gemeinsam mehr erreichen; Logo: Tafel Deutschland; Verschiedene Eigenmarkenprodukte

Gemeinsam die Tafeln unterstützen

Wir unterstützen die Tafeln nicht nur mit wöchentlichen Lebensmittelspenden von unseren Filialen, sondern auch immer dort, wo unsere Hilfe gefragt ist.

In 2022 ist die Anzahl der Menschen, die täglich bei den Tafeln Lebensmittel abholt, rasant gestiegen. Deshalb haben wir im Januar 2023 von jedem Kaufland-Logistikstandort in Deutschland bundesweit eine LKW-Ladung mit insgesamt 134 Tonnen Lebensmitteln an die Tafeln gespendet. So konnten die regionalen Tafeln die Lebensmittel über ganz Deutschland hinweg bedarfsgerecht verteilen.

Die Corona-Pandemie stellt auch die Tafeln in Deutschland vor Herausforderungen. Im Dezember 2020 spendet Kaufland 250.000 Euro damit die Organisation während der derzeitigen Situation ihre Arbeit aufrechterhalten kann. Die Spende ermöglicht beispielsweise die Anschaffung von dringend benötigter Hygiene-Ausstattung wie etwa Luftreinigern, die Aerosole und Viren aus der Luft filtern und so ein sicheres Arbeiten in den oft engen Tafel-Räumlichkeiten ermöglichen.

Im Juni 2020 haben Sie als Kunden gemeinsam mit uns die Aktion „Kauf eins mehr“ zugunsten der Tafeln unterstützt. Mithilfe ihres zahlreichen Engagements konnten wir gemeinsam mit den Tafeln viele Bedürftige in Deutschland erreichen. Dafür sagen wir Danke!


Aufklärung

Mehr Bewusstsein für die Wertschätzung von Lebensmitteln

Laut einer Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft werden jedes Jahr in Deutschland rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen – davon knapp die Hälfte in Privathaushalten. Der Handel hingegen ist für lediglich vier Prozent der Abfälle verantwortlich. Zum Teil geschieht dies aufgrund eines Missverständnisses: Fast die Hälfte der Bundesbürger verwechselt das Mindesthaltbarkeitsdatum mit dem Verbrauchsdatum.

Unterschied zwischen Verbrauchs- und Mindesthaltbarkeitsdatum

Nur das Verbrauchsdatum gibt an, bis wann ein Produkt verzehrfähig ist. Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt lediglich an, bis wann ein Produkt garantiert seine Eigenschaften wie Geruch, Aussehen oder Konsistenz behält. Meist ist das noch weit über dieses Datum hinaus der Fall. 

Vier Schritte, mit denen Sie selbst weniger Lebensmittel wegwerfen

Machen Sie mit und helfen Sie mit vier einfachen Schritten dabei, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden:

  1. Sehen: Überprüfen Sie, ob das Lebensmittel optisch noch genießbar erscheint.
  2. Riechen: Riecht das Produkt noch frisch?
  3. Schmecken: Überprüfen Sie anhand einer kleinen Menge, ob das Produkt normal schmeckt.
  4. Genießen: Wenn bei allen Tests nichts auffällig war, dann lassen Sie es sich schmecken.

Informationen auf Produktverpackungen unserer Eigenmarken

Schriftzug: Oft länger gut; Logo: Too good to go

Ab sofort ergänzen wir auf den Verpackungen ausgewählter Eigenmarkenprodukte das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) um den Aufdruck „Oft länger gut“. Damit beteiligen wir uns an der bundesweiten Mindesthaltbarkeitsdatum-Kampagne des Unternehmens „Too Good To Go“.

Hier erfahren Sie mehr zur Kampagne von „Too Good To Go“: www.toogoodtogo.de  


Das können Sie tun

Gemeinsam Lebensmittel retten

Lebensmittelverschwendung ist schlecht, keine Frage. Das Gute aber ist, dass jeder einzelne von uns aktiv etwas dagegen tun kann. Es reichen schon einfache Kniffe im Alltag, die einen viel verantwortungsvolleren Umgang mit Lebensmitteln ermöglichen.

So sollte man beispielsweise niemals hungrig einkaufen, da man sonst in der Regel immer mehr Lebensmittel einkauft, als eigentlich benötigt werden. Deshalb gilt: Immer bedarfsgerecht einkaufen. 

Frau im Supermarkt hält Einkaufsliste

Einkaufsliste

Überlegen Sie sich schon vor dem Einkauf genau, was Sie in nächster Zeit verzehren beziehungsweise kochen wollen. Mit einer vorab verfassten Einkaufsliste kommen Sie nicht in Versuchung, Lebensmittel einzukaufen, die Sie gar nicht brauchen.

Frau greif in Kühlschrank

Kältezonen

Wo wir unsere Lebensmittel im Kühlschrank lagern, hat großen Einfluss auf ihre Haltbarkeit. Leicht verderbliche Lebensmittel wie Fisch, Fleisch und Wurst sollten auf der untersten Ebene über dem Gemüsefach gelagert werden. Ins mittlere Fach gehören Joghurt und Käse, offene Speisen wie Maiskonserven oder Gurkengläser ins obere Fach. Die milden Temperaturen in der Kühlschranktür sind perfekt für Milch, Eier und Butter. Und im abgetrennten Gemüsefach sind fast alle Gemüse- und Obstsorten gut aufgehoben. 

Person hält Kiste mit Obst und Gemüse

„Iss-mich-zuerst”-Kiste

Die einfachsten Ideen sind oft die wirksamsten. Verzehren Sie Lebensmittel einfach vor dem Ablauf des Verbrauchsdatums. Dazu muss man nur eine Kiste mit all den Lebensmitteln befüllen, die nicht lange haltbar sind oder kurz vorm Ablaufen sind. Die Kiste erinnert uns immer daran, zuerst mal hier rein zu schauen, bevor man sich neue Lebensmittel kauft. 

Reste verwerten

Natürlich gibt es immer auch Reste, die nicht mehr in einer Mahlzeit verkocht werden können. Aber selbst diese muss man nicht gleich wegwerfen. Gerade für Reste, die nicht mehr genießbar sind, gibt es nützliche Tricks zur sinnvollen Weiterverwertung. 

Kafffesatz in Schüssel, Kaffeetasse und Löffel mit Kaffee

Kaffeesatz

Kaffee ist das Lieblingsgetränk der Deutschen. Da bleibt eine Menge an Kaffeesatz übrig, der normalerweise sofort im Müll landet. Das muss aber nicht sein. Kaffeesatz eignet sich hervorragend als Pflanzendünger, vor allem für Orchideen, Rosen Hortensien und Tomaten. Und auch die eigene Schönheit bringt er zum Blühen. Denn Kaffeesatz ist perfekt fürs Gesicht-Peeling.

Kartoffel, daneben ein Schälmesser

Kartoffelschale

Wegen ihres hohen Stärkegehalts eignen sich Kartoffelschalen hervorragend zum Reinigen sämtlicher Oberflächen. Egal, ob hartnäckiger Schmutz auf Edelstahl, Flecken auf hellem Leder oder Glasstreifen. Einfach die feuchte Seite der Schale über die dreckige Fläche reiben und mit einem trockenen Tuch nachpolieren. 

Avocadohälfte, daneben geschnittene Spalten

Avocado

Avocados sind nicht nur sehr vitaminhaltig, ihre Kerne eignen sich auch als natürliches Färbemittel für Stoffe. Kocht man die zerkleinerten, getrockneten Kerne in einem Liter Wasser auf, wird der Farbstoff extrahiert. Je mehr Kerne man dazugibt und je öfter man sie aufkocht, desto mehr Farbe gewinnt man. Zum Färben den angefeuchteten Stoff für etwa eine Stunde in das heiße Farbbad legen, danach abkühlen lassen und auswringen.