Bei Start-Ups in Berlin denkt man an coole Loft-Büros, an Remote-Arbeiten, an Obstkörbe und Tischkicker. Man denkt an Apps und digitale Anwendungen – und mit Sicherheit nicht, dass zumindest dieser letzte Punkt seine Umsetzung auf einem Feld in Kleefeld, östlich von Schwerin findet. Genauer gesagt bei Harald Will. Er ist Betriebsleiter vom Gut Kleefeld, das früher mal ein Rittergut war und das von der Mecklenburger Hügellandschaft und den Ausläufern des Schweriner Sees umgeben ist. Mit seinem Team bewirtschaftet Harald Will 650 Hektar Ackerfläche und 190 Hektar Forstgelände. Man muss kein Agrarexperte sein, um zu wissen, dass das eine ordentliche Fläche ist. Nicht nur deswegen steht Harald Will jeder Innovation, die ihm den Arbeitsalltag erleichtert sehr offen gegenüber. „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, pflegt er schmunzelnd zu sagen. Sein Leitmotto bezieht sich nicht nur auf den technologischen Fortschritt, dem sich die Landwirtschaft nicht verschließen kann, sondern auch auf ökologische Entwicklungen.
„Die vergangenen Generationen haben unsere Böden mit konventionellen Anbaumethoden sehr intensiv bewirtschaftet. Die Aufgabe unserer Generation an Landwirten ist es jetzt, wieder hin zu einer gesünderen Natur und Bewirtschaftung zu kommen, damit wir die Natur für die kommenden Generationen gesund halten“, erklärt er.
Deshalb hat Harald Will den Gutshof mit Solarenergie ausgestattet und einen gebohrten Brunnen und eine Hackschnitzelheizung angelegt. Für umfassende Veränderungen setzt der Landwirt beim Anbau seines Hafers aber auch auf regenerative Landwirtschaft.