Das steckt hinter dem Hype um die Mystery-Pack-Automaten 

Der Mystery-Pack-Automat verkauft bei Kaufland Retourenpakete. Die Idee: Ein Paket aus dem Automaten ziehen und sich überraschen lassen, was sich darin befindet. Was dahinter steckt verrät Claudia Gurr, Senior Projektleiterin für Vermietung.
 

05. Dezember 2024 | Autor: Simon Valachovic | Lesedauer: 4 Minuten

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Ob im Versandhandel zurückgeschickt, nie an der Packstation abgeholt oder unzustellbar - von Socken bis zum Smartphone kann sich alles Mögliche in den ungeöffneten Paketen befinden. Foto: Robert Poorten - stock.adobe.com
Ein Mystery-Pack-Automat bei seiner Eröffnung in Neustadt.

Seit jeher bieten wir bei Kaufland mit Automaten zusätzliche Services in den Filialen an, zum Beispiel mit den Coinstar- oder Fotoautomaten. Nun haben wir auch Mystery-Pack-Automaten. Wie kam es dazu?

Claudia Gurr: Das Ganze fing vor einigen Monaten mit den ersten Anfragen und dem Pilotstandort Kaufland Höchstadt an. Die Idee war und ist spannend: Wir stellen gegen eine monatliche Miete eine Aufstellfläche für Automaten zur Verfügung, in denen Retourenpakete oder nicht zustellbare Pakete verkauft werden, ohne dass der Kunde den Inhalt kennt. Wir haben einen Riesen-Hype um dieses Thema festgestellt.

 

Was genau steckt in diesen Paketen?

Claudia Gurr: Es handelt sich um Pakete, die von Versandhäusern wie zum Beispiel Amazon oder von Lieferdiensten wie DHL und Hermes nicht zugestellt oder zurückgeschickt wurden und ansonsten im Müll landen würden. Was genau drin ist, weiß keiner. Es kann vom Handy bis zur Handyhülle alles Mögliche sein. Der Preis liegt zwischen zehn und 15 Euro. Man sieht nur das Paket, die Adressen sind natürlich geschwärzt.

 

Wie wurden die Mystery-Pack-Automaten von den Kunden bisher angenommen?

Claudia Gurr: Im ersten Monat wurden in Höchstadt 1.500 Retourenpakete verkauft. Die Kunden waren begeistert und haben regelrecht Schlange gestanden, um ein Mystery-Pack zu ergattern. 


Was waren die spannendsten Funde bisher?

Claudia Gurr: Eine Kundin hat zum Beispiel eine Handtasche im Wert von 450 Euro aus dem Automaten erworben. Auch Smartphones und Drohnen gehören zu den spannenden Funden. In erster Linie geht es den Kunden aber vor allem um den Überraschungseffekt – ähnlich wie bei Rubbellosen, nur ohne Nieten.
 

Die Mystery-Pack-Automaten leben also von einem großen Unterhaltungs-Charakter?

Claudia Gurr: Definitiv. Es erinnert auch an das Wichteln oder dient als spannendes Gastgebergeschenk für private Anlässe wie Geburtstage oder Kochabende. Es ist aktuell ein Hype, der viele Kunden begeistert und auf den Social-Media-Kanälen geteilt wird.

 

Es ist also nicht nur in unserer Filiale in Höchstadt dabei geblieben, einen Mystery-Pack-Automaten aufstellen zu lassen?

Claudia Gurr: Genau, der Test in Höchstadt war so erfolgreich, dass wir uns entschieden haben, das Konzept weiterzuverfolgen. Aktuell haben wir an 25 Standorten einen Automaten platziert. Noch in diesem Dezember wird Kaufland den Kunden an über 50 Standorten Mystery-Pack-Automaten anbieten können, perspektivisch soll es die Automaten an circa 100 Kaufland-Standorten geben. Die Nachfrage ist riesig.
 

Der Mystery-Pack-Automat in der Filiale Erlangen.

Wer betreibt diese Automaten denn?

Claudia Gurr: Das sind meist Einzelpersonen oder kleinere Firmen. Sie kommen oft persönlich vorbei, um die Automaten zu befüllen, und sind mit viel Engagement dabei. Uns wiederum ist es wichtig, dass die Automaten ordentlich aussehen, professionell betrieben und regelmäßig befüllt werden und damit natürlich unsere Kunden zufriedenstellen.

 

Wie lange denkst du, wird der Hype noch anhalten?

Claudia Gurr: Das ist schwer zu sagen. Wir arbeiten daran, diesen Hype so lange wie möglich für unsere Kunden zu erhalten.

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