28. November 2024 | Autorinnen: Marina Renz und Alisa Götzinger | Lesedauer: 4 Minuten
Die Lichterketten hängen, die ersten Tannen sind aufgestellt, festliche rote Deko soweit das Auge reicht – spätestens ab dem ersten Advent sind die meisten in Weihnachtsstimmung. Und das gilt nicht nur für Innenstädte und Wohnungen, auch bei Kleidung schwört der ein oder andere auf weihnachtliche Designs, insbesondere in Form von Pullovern. Woher der Trend genau stammt, ist nicht genau überliefert aber so viel ist sicher: In Großbritannien gehört das Tragen eines „Christmas-Jumpers“, wie die Briten ihre Pullover mit witzigen Designs nennen, zur Weihnachtszeit wie das Christbaumschmücken und ist nicht mehr wegzudenken. Die Vorliebe unserer europäischen Nachbarn auf der Insel zeigt sich darin, dass eine Tageszeitung den Pullover in einem Jahr als „Must-have“ des Jahres bezeichnete und die Wohltätigkeitsorganisation Save the Children einen „Christmas Jumper Day“ ins Leben gerufen hat, an dem die Pullover auch bei der Arbeit oder in der Schule getragen werden.
„Ganz so weit geht die Liebe bei uns zu den Weihnachtspullovern noch nicht“, erklärt Britta Schubert mit einem Augenzwinkern „Aber sie sind natürlich auch hierzulande mit den Jahren immer beliebter geworden.“
Britta Schubert muss es wissen. Als Mitarbeiterin im Einkauf Nonfood Fashion beschäftigt sie sich mit Trends und in diesem Jahr erstmalig mit Weihnachtsmode für die Kunden. Bereits im vergangenen Jahr hatte sie mit dem ersten Kaufland-Weihnachtspullover für Mitarbeiter ein Herzensprojekt verwirklicht.
„Für uns war schon länger klar, dass wir für alle Mitarbeiter ein Produkt entwerfen wollen, das sie so richtig schön in Weihnachtsstimmung versetzt. Im vergangenen Jahr war es dann so weit: Wir haben einen Pullover speziell für unsere Mitarbeiter herausgebracht – und waren total begeistert von der großen Nachfrage“, erzählt sie.
Für Britta und ihre Abteilung stand daher fest: 2024 soll der Pullover in neuem Design auch in den deutschen Filialen von Kaufland sowie ausgewählten Filialen in Polen für alle erhältlich sein.
Gesagt, getan. Doch so ein Projekt benötigt natürlich einiges an Vorlaufzeit. Weihnachten beginnt bei Kaufland in vielen Bereichen, so auch im Nonfood Einkauf, nämlich schon viele Monate im Voraus. Am Anfang steht das Design. Für die Gestaltung lässt sich Britta Schubert von Messebesuchen oder dem Internet inspirieren und hat so mittlerweile ein großes Archiv an weihnachtlichen Designs gesammelt. Ein Vorteil: Rot ist nicht nur die Unternehmensfarbe von Kaufland, sondern auch für Weihnachts-Accessoires besonders beliebt. Aber natürlich gibt es auch hier Nuancen, denn Rot ist längst nicht gleich Rot. Das menschliche Auge kann rund 200 verschiedene Farbtöne differenzieren. Für jeden Farbton kann man dann noch bis zu 500 Helligkeitsabstufungen auseinanderhalten und für jeden dieser rund 100.000 Farbtöne kann das Auge noch rund 20 verschiedene Weißabstufungen unterscheiden. Rot wird dann zum Beispiel zu Rosa. Das ergibt in Summe rund 2 Millionen Farben. Die Auswahl ist also riesig.
„Die Grundlage für unsere Arbeit ist das Pantone-Farbbuch, gewissermaßen die Bibel aller Farbtöne. Wenn wir die grobe Farbrichtung unserer Kleidungsstücke wissen, lege ich die dazugehörigen Pantone Swatch Cards nebeneinander, um zu prüfen, ob die Farben miteinander harmonieren. Die Swatch Cards sind Kärtchen in den jeweiligen Farbtönen, die uns als Referenz zeigen, wie die Textilien dann später aussehen werden“, erklärt Britta Schubert.
„Für unsere Weihnachtspullover haben wir uns für die Farbe Racing Red entschieden. Das klingt ein bisschen nach einem Rennwagen, ist aber im Pantone-Farbbuch der Name für einen satten Rotton, der einen direkt in weihnachtliche Stimmung bringt“.
Nachdem für den Mitarbeiterpullover die Farben rot und grün mit einer Schneeflocken-Bordüre kombiniert wurden, dominiert in diesem Jahr rot mit dunkelblau. Beiden Pullovern gemeinsam: Ein dezentes weißes Kaufland-Logo in der Mitte.
Danach werden die sogenannten Tech-Packs für jedes Modell erstellt. Das sind die Unterlagen, die die jeweiligen Produzenten erhalten. Darin enthalten sind zum Beispiel die technischen Zeichnungen mit allen Angaben wie denen zum Etikett, den Grafiken oder sämtlichen Farbangaben. Im Anschluss erfolgt die Ausschreibung an die verschiedenen Lieferanten und es werden Angebote eingeholt. Ab jetzt wird es richtig spannend, denn nun treffen die ersten Muster der neuen Pullover bei Britta Schubert und ihrem Team ein. Diese werden auf Herz und Nieren geprüft. Die Kaufland-Mitarbeiter testen zum Beispiel, wie die Größe der Pullover ausfällt, ob sich das Material gut anfüllt und, ob alle Anforderungen aus dem Tech-Pack perfekt umgesetzt wurden.
Ist das erledigt heißt es: abwarten, denn anschließend gehen die Pullover in die Produktion, damit sie rechtzeitig zur Weihnachtszeit in den Filialen von Kaufland liegen.
„Das Schöne an unserer Arbeit ist, dass wir für unsere Kunden ein Stück Weihnachten zum Anziehen schaffen und natürlich für uns selbst die Weihnachtszeit und die Vorfreude verlängern“, sagt Britta Schubert.
Bei ihr ist nach Weihnachten aber sowieso immer vor Weihnachten, denn kaum sind die Festtage vorbei und der Christbaum in der Kaufland-Zentrale abgebaut, beschäftigt sich ihr Team schon wieder mit den Designs für die kommende Weihnachtssaison. Viel verraten kann die Expertin für weihnachtliche Kaufland-Designs für das Jahr 2025 zwar noch nicht, aber so viel ist sicher: Die Ideen gehen ihr so schnell nicht aus.
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