Das gilt natürlich nicht nur für Obst, Gemüse, Nährmittel oder tierische Erzeugnisse, sondern auch für Getränke. In Rheinhessen betreibt Winzer Hubertus Weinmann mit seinen drei Söhnen seit über 30 Jahren das Weingut Neumer, das er ebenfalls nach Demeter-Richtlinien bewirtschaftet. Im Familienbetrieb werden im Jahr über 30 verschiedene Weine im biodynamischen Anbau gekeltert. Dazu zählen unter anderem Riesling, Weißburgunder und Dornfelder Cabernet Sauvignon, den die Kunden auch bei Kaufland finden. Was man der Flasche von außen nicht ansieht: Der Anbau des kräftigen Weins trägt zur Artenvielfalt bei, denn Demeter-Weinberge sind lebendige Ökosysteme. Ob Eidechsen, Schmetterlinge oder Vogelnester – in einem Demeter-Weinberg herrscht, so wie bei Hubertus Weinmann in Rheinhessen, keine Monokultur, sondern Vielfalt. Der Boden ist hierfür die Grundlage, denn im biodynamischen Anbau schützen Winzer wie die Weinmanns ihre Reben durch einen intensiven Begrünungsanbau, der den Boden durchwurzelt und den Lebewesen im Boden sowie den Insekten oberhalb ausreichend Nahrung zur Verfügung stellt. Das ist ein zentraler Faktor für den Wein:
„Die Naturbelassenheit und die Zeit, die wir den Trauben geben, sind die wichtigsten Aspekte, die für die hohe Qualität unserer Weine sorgen. Wir begleiten daher den gesamten Weinprozess nur und greifen so wenig wie möglich ein. Das gilt natürlich auch für die Arbeit im Weinkeller. Wir arbeiten mit einer klassischen Maischegärung und setzen keine Chemie oder Hefen zur Gärung ein“, erklärt Hubertus Weinmann.
Auch hier begegnet man wieder dem Kreislaufprinzip: Die Schalen und Kerne der gepressten Trauben werden als Gründünger zurück in den Weinberg geführt. Das trägt zu einer guten Hummusschicht bei und vermehrt Mikroorganismen im Boden, die sich so schlussendlich wieder auf das Aroma im Wein auswirken.