Lebensmittelspenden: Von Kaufland zu den Tafeln

Bereits seit 1993 unterstützt die Tafel Menschen mit Lebensmitteln – unter anderem auch von Kaufland. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie Salat, Käse und Co. jeden Tag ihren Weg von Kaufland zu den Tafeln finden. 

13. Februar 2023 | Autorin: Alisa Götzinger  | Lesedauer: 6 min

Teilen:

Tafelladen Heilbronn

Der Weg, den Herr Treiber von der Tafel Heilbronn zurücklegt ist immer der gleiche: Gegen Nachmittag steigt er in den weißen Kleintransporter mit der orangenen Tafel-Aufschrift. Fünfzehn Minuten durch den Stadtverkehr, einige Kreuzungen und zwei Ampeln später kommt er schließlich an der Kaufland-Filiale Heilbronn in der Stuttgarter Straße an. Sein Ziel: Die Lieferantenzufahrt der Filiale, an der schon die wertvolle Fracht auf ihn wartet. 
Herr Treiber und seine Abholung für die Tafel Heilbronn stehen exemplarisch für die 60.000 ehrenamtlichen Helfer der Tafeln, die jeden Tag Lebensmittelspenden bei den Supermärkten, Discountern oder Biofachgeschäften Deutschlands abholen, so eben auch bei Kaufland. Sie engagieren sich ehrenamtlich für bedürftige Menschen, für die die Lebensmittel von den Tafeln oft die einzige Möglichkeit sind, jeden Monat über die Runden zu kommen. 


Tafeln haben großen Bedarf an Lebensmitteln


Laut Paritätischem Gesamtverband hat die Armutsquote in Deutschland mittlerweile besorgniserregende Höchstwerte erreicht: Etwa 16,6 Prozent, das bedeutet rund 13,8 Millionen Menschen, sind bundesweit von Armut bedroht*. Die derzeitige wirtschaftliche Situation verschärft die Lage weiter:

„Corona, der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehende wirtschaftliche Lage haben fatale Folgen für die Bevölkerung gehabt, das spüren wir jeden Tag. Die Zahl der Menschen, die bei uns Lebensmittel abholt, ist momentan sehr hoch und entsprechend haben wir auch einen sehr großen Bedarf an Lebensmitteln. Wir sind daher für jeden unserer langjährigen Partner, zu denen auch Kaufland mit seinen inzwischen 750 Filialen zählt, sehr dankbar. Nur so können wir die Menschen mit geringem Einkommen entsprechend unterstützen“, sagt Jochen Brühl, Vorsitzender der Tafeln in Deutschland.
 

Kaufland Mitarbeiterin belädt die Ladenfläche eines LKW mit Lebensmittel-Paletten.

„Es ist uns wichtig, dass jedes Produkt bei uns die Wertschätzung bekommt, die es verdient“


Zurück zu Herrn Treiber: An der Kaufland-Filiale angekommen, muss er nicht lange warten. Der Hausleiter und seine Mitarbeiter sind routiniert in den Abläufen. Bereits zu Beginn der Kooperation mit der Tafel haben sie die wichtigsten Punkte besprochen: Welche Produkte werden besonders benötigt? An welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit werden die Lebensmittel in der Regel abgeholt? 


Heute haben Hausleiter Vincent Yagmur und sein Team 10 Kartons mit Lebensmitteln bereitgestellt.

„Lebensmittel sind ein wertvolles Gut. Uns ist es einfach wichtig, dass jedes Produkt bei uns die Wertschätzung bekommt, die es verdient“, sagt Vincent Yagmur und erklärt: „Meine Mitarbeiter überprüfen daher jeden Tag in jedem Warenbereich systematisch die Haltbarkeit der Lebensmittel, gleiches gilt für Obst und Gemüse, das wir tagesfrisch anbieten.“

Grundsätzlich kann jede Kaufland-Filiale jegliche Lebensmittel, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum kurz bevorsteht, aber auch Produkte mit leicht beschädigten Verpackungen wie z.B. durch den Transport verbeulte Dosen, an die Tafeln abgeben. „Welche Lebensmittel genau wir der Tafel abgeben, ist immer wieder eine Überraschung. Aber es kommt immer eine bunte Mischung an einwandfrei genießbaren Produkten zusammen, die wir sehr gerne zur Verfügung stellen“, sagt Hausleiter Vincent Yagmur.
 

Tafelladen in Heilbronn

Und wirklich: In den Kartons lagern wahre Schätze. Heute sind es verschiedene Packungen Käse, aber auch Brot, Milch, Salat und viel weiteres Obst und Gemüse. „Selbstverständlich wollen wir den Helfern der Tafel die Arbeit so einfach wie möglich machen. Daher richten wir die Waren bereits während des Tages und stellen sie an der Rampe des Lieferanteneingangs bereit. Sobald ein Mitarbeiter der Tafeln da ist gehen wir kurz gemeinsam die Waren durch, laden ein und schon geht es weiter“, beschreibt Vincent Yagmur den Ablauf. 


Der gesamte Vorgang dauert keine fünfzehn Minuten. Die Ware wird sorgfältig überprüft, Herr Treiber unterschreibt noch schnell auf einem Lieferschein, welche Produkte er erhalten hat, lädt die Waren in seinen weißen Kleintransporter und macht sich wieder auf den Rückweg zur Tafel. 
 

„Ohne die Unterstützung von den Supermärkten in der Region könnten wir die Arbeit hier nicht stemmen“


Die sieht einem kleinen Supermarkt zum Verwechseln ähnlich. Von Reis bis Tomatensoße und Dingen des täglichen Bedarfs gibt es hier alles, was die Kunden der Tafel für den täglichen Bedarf brauchen. Auch die Lebensmittel von Kaufland finden hier ihren Platz. „Wir prüfen zunächst die Haltbarkeit. Produkte, die direkt verbraucht werden sollten, räumen wir sofort in den Laden. Andere Artikel, wie Mehl oder Konserven bringen wir erst einmal in unser kleines Lager und räumen sie nach und nach ein“, sagt Marco Schöneberger, Leiter der Tafel in Heilbronn. Eines ist für ihn klar: „Ohne die Unterstützung von den Supermärkten in der Region könnten wir die Arbeit hier nicht stemmen“. Denn neben den bundesweit über 960 Tafeln mit über 2.000 Lebensmittelausgabestellen beliefern viele Tafeln auch Einrichtungen wie Frauenhäuser, Drogeneinrichtungen und Jugendklubs mit Lebensmitteln und unterstützt damit bundesweit rund zwei Millionen Menschen – Tendenz weiter steigend. 
 

Ines Rottwilm, Leiterin Nachhaltigkeit Deutschland bei Kaufland, übergibt die Lebensmittelspende an Matthias Weiler, Tafelleiter Heilbronn.

Kaufland unterstützt mit Großspende 


„Menschen mit geringem Einkommen direkt vor Ort zu helfen, das ist unser Ziel. Deshalb sind wir bereits seit über 20 Jahren ein starker Partner der Tafeln in Deutschland und unterstützen diese nicht nur mit unseren wöchentlichen Lebensmittelspenden, sondern auch immer wieder dort, wo unsere Hilfe gefragt ist“, sagt Ines Rottwilm, Leiterin Nachhaltigkeit bei Kaufland Deutschland.

So hat Kaufland im Rahmen einer Großspende die Tafeln mit rund 134 Tonnen Lebensmittel unterstützt oder am Firmensitz Heilbronn bei der Neueinrichtung des Tafelladens geholfen. In vielen Filialen können Kunden zudem, direkt an den Leergutautomaten, ihren Pfandbon zugunsten der örtlichen Tafel spenden. Für sein besonderes Engagement erhielt Kaufland 2020 vom Dachverband Tafel Deutschland e.V. zum siebten Mal den „Tafel-Teller“. 


Bei der Tafel haben derweil die ersten Kunden Gefallen an den frisch eingetroffenen Produkten gefunden. Insbesondere das Obst und Gemüse ist hoch im Kurs und schon nach kurzer Zeit ausverkauft. Aber nicht lange, denn schon morgen werden Herr Treiber und seine vielen Kollegen sich wieder überall in Deutschland auf den Weg machen, um Lebensmittelspenden in die Regale der Tafeln zu bringen. 
 

*Quelle: https://www.der-paritaetische.de/themen/sozial-und-europapolitik/armut-und-grundsicherung/armutsbericht-2022/

Medieninhalte

Hinweis: Verwendung von Bild- und Textmaterial

Das von uns zur Verfügung gestellte Bild- und Textmaterial darf ausschließlich für redaktionelle Zwecke verwendet werden. Bei der Verwendung des Bildmaterials ist im Fotonachweis © Kaufland zu nennen.