Europlant Pflanzenzucht, ein Saatgutzüchter für Kartoffeln, ist auf die Entwicklung neuer Kartoffelsorten spezialisiert. Alle neuen Kartoffelsorten werden klassisch gezüchtet, das bedeutet aus gentechnisch unveränderten Kreuzungspartnern und mit konventionellen Methoden. Für Kaufland war Europlant daher der ideale Partner, um gemeinsam die Vision einer neuen, kohlenhydratarmen Knolle zu realisieren. Der Weg von der ersten Idee bis zur Kartoffel in der Kaufland-Filiale beginnt in einem Gewächshaus in Norddeutschland. Dort werden jeden Tag von Hand hunderte Kartoffelsorten miteinander gekreuzt. Für die Züchtung einer neuen Art, wie beispielsweise der Linella, werden die Blüten mithilfe von Wattestäbchen mit Pollen bestäubt und mit einem Tütchen isoliert. Bei der neuen, besonders kohlenhydratarmen Kartoffel, wurden beispielsweise ausschließlich Sorten mit reduziertem Gehalt, sogenannte Low-Input-Sorten, für die Züchtung verwendet.
Nach dieser Laborarbeit geht es in die Erde. Jede neue Rekombination wird vermehrt, mehrmals ausgesät und darf in der norddeutschen Erde auf einem der größten Kartoffeltestfelder Deutschlands wachsen. Anschließend werden die fertigen Pflanzen und Kartoffeln immer wieder auf ihre Eigenschaften getestet. Dazu gehören beispielsweise die Anbaubedingungen, der Geschmack, die Lagerfähigkeit, die Resistenz gegen Kartoffelkrankheiten und Schädlinge und im Falle der Linella-Kartoffel insbesondere auch die Nährstoffzusammensetzung. Nach erfolgreichen Freilandversuchen geht die Knolle dann auf Reisen und wird auf verschiedenen Testfeldern auf der ganzen Welt angebaut. Hier sehen die Züchter wie die neue Sorte auf die verschiedenen klimatischen Bedingungen reagiert, welche Stärken und Schwächen die Sorte hat, wie sie mit hohen oder niedrigen Temperaturen umgeht und wie viel Wasser sie benötigt. Die Entwicklung einer neuen Sorte nimmt viel Zeit in Anspruch und kann durchaus mehr als zehn Jahre dauern.