Sie ist unscheinbar, in gelber Schale und von ihren Artgenossen kaum zu unterscheiden. Und doch ist sie ihnen in einigem Voraus: Sie sorgt für faire Löhne, für das Auskommen von Kleinbauernfamilien, bessere Arbeitsbedingungen und dafür, dass die Umwelt nicht mit Pestiziden belastet wird. Die Fairtrade-Banane ist gewissermaßen ein Erfolgsmodell in Sachen faire Lieferkette, auf das mittlerweile viele Supermärkte setzen. Auch Kaufland bietet seit 2009 Fairtrade-Bananen an und war so einer der ersten Lebensmittelhändler, der Produkte mit einer Fairtrade-Lieferkette in die Regale brachte und damit für eine breite Masse an Kunden zugänglich machte.
„Die Banane ist die beliebteste Südfrucht der Deutschen1. Entsprechend haben wir hier einen großen Hebel gesehen, fair erzeugte Produkte in den Handel zu bringen“, erklärt Robert Pudelko, Einkauf Nachhaltigkeit bei Kaufland die Beweggründe des Lebensmittelhändlers und ergänzt: „Angesichts der Herausforderungen, die beispielsweise der Klimawandel uns entlang der Lieferketten in Deutschland stellt, sind ein Umdenken und ein Fokus von Händlern auf faire Produktion absolut notwendig.“
Der Bananenanbau ist, wie auch der Anbau von Kakao oder Kaffee, durch den Klimawandel massiv beeinflusst: Hitzewellen, Überschwemmungen oder neue Pflanzenkrankheiten bedrohen die Ernten und damit auch die Lebensgrundlagen der Produzenten. Die Kleinbauernfamilien fürchten um ihre Existenz, auch, da sie dem Preisdruck auf den Weltmärkten oft nicht standhalten können. Eine aus Kolumbien importierte Banane kostet so zum Beispiel oftmals nur halb so viel wie heimische Äpfel. Ein System, das sich auch auf die Arbeitsbedingungen auswirkt: Auf vielen Plantagen gehören Arbeitszeiten von bis zu 15 Stunden und Gehaltszahlungen unter dem Mindestlohn zum Alltag. Für die Arbeiter ist die Arbeit zudem in Teilen gefährlich für die Gesundheit: Pestizide werden im Bananenanbau oft großzügig eingesetzt. Ein Problem, das auch fatale Folgen für die Umwelt hat.2