Stromaufwärts: Kauflands elektrisierender Transportpilot 

Kaufland will seine LKW unter Strom setzen. Das geht nicht von heute auf morgen und auch nur gemeinsam mit den Partnerspediteuren. Am Logistikstandort in Möckmühl hat das Unternehmen einen ersten Piloten gestartet, der zeigt, wie eine noch nachhaltigere Filialbelieferung funktioniert. 

13. März 2024 | Autor: Michael Strothoff | Lesedauer: 3 min

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E-Ladesäulen

Die wichtigsten Protagonisten des E-Ladeparks für Lkw, der immerhin zu den größten seiner Art in Deutschland zählt, sind insgesamt zu acht, grün, rund zwei Meter hoch und verfügen über einen Bildschirm sowie einen großen Ladestecker. Es handelt sich dabei um sogenannte DC-Ladestationen. An diesen „Zapfsäulen“ gibt es statt Diesel Strom. Und das mit einer Leistung von bis zu 350 Kilowatt nicht nur ziemlich schnell, sondern auch grün. Denn an den Elektro-Ladestationen werden die Lkw mit 100 Prozent Ökostrom* aufgeladen. 

E-Ladesäulen

Power-Reload: Gute Stunde und der Akku ist voll

An diesem Vormittag ist es noch recht ruhig am E-Ladepark in Möckmühl. Die Elektro-Lkw sind bereits auf den Straßen unterwegs, um die Kaufland-Filialen mit Nachschub an frischen Lebensmitteln zu versorgen. Für den Piloten arbeitet Kaufland mit dem Spediteur Einride, einem der führenden Anbieter von intelligenten Lösungen für den digitalen, elektrischen und autonomen Gütertransport, zusammen. Einride setzt acht elektrische 40-Tonner ein, die vom Verteilzentrum in Möckmühl aus insgesamt zehn Kaufland Filialen im Raum Ludwigsburg täglich mit Ware beliefern. Auf diese Weise werden über 20.000 Paletten pro Monat elektrisch bewegt– eine Umstellung, die alleine bei den zehn Filialen zu einem jährlichen CO2-Einsparpotenzial von rund 900 Tonnen führt.

Da biegt der erste Elektro-Lastwagen um die Ecke. Man muss ihn schon mit den Augen erblicken, denn das leise Summen des Fahrzeugs, ein eActros 300 von Mercedes-Benz, geht in der Geräuschkulisse rund um das Logistikzentrum unter. Ein Vorteil von Elektro-Lkw gegenüber den Diesel-Kollegen. Sie sind, ähnlich wie Elektro-Autos, im Verkehr um einiges leiser. Der anrollende Lkw hat seine Filialtour beendet und muss nachladen. Der 40-Tonner rollt an die Elektroladestation heran. Der Fahrer steigt aus, greift zum Ladestecker und verbindet diesen mit dem Lkw. Ein Knopfdruck und schon fließt der Strom. Nur gut eine Stunde wird es jetzt dauern, bis die Energieanzeige von 20 Prozent wieder auf über 80 Prozent steht und der LKW wieder ausreichend „Saft“ für die nächste Filialtour hat. 

„Mit dem Ladepark in Möckmühl sind wir in der Lage, unseren CO2-Ausstoß bei der Filialbelieferung künftig stark zu reduzieren. Die E-Lkw sind zudem sehr leise, was vor allem für Filialen in der Innenstadt und Wohngebieten ein enormer Vorteil ist. Mit der Neuausrichtung werden wir unserer ökonomischen aber vor allem auch unserer ökologischen Verantwortung gerecht“, sagt Alexander Frohmann, Geschäftsführer Transportlogistik International bei Kaufland. 
 

Die Zukunft fährt vor: Größte Transformation im Transportwesen

Einfach mal eben lässt sich ein Logistikstandort allerdings nicht von Diesel auf Elektro umstellen. Es gibt viele Dinge zu beachten. Zum Beispiel, ob die benötigte Menge Strom am Standort verfügbar ist. Oder wie sich die Reichweiten der einzelnen Lkw bei Frost im Winter oder großer Hitze im Sommer verändern. Dazu müssen die Touren von der Länge für Elektro-Lkw anders geplant werden als für Diesel-Fahrzeuge. Genau zu diesen Themen will Kaufland mit seinen Piloten in Möckmühl jetzt Erfahrungen sammeln.

Neben Möckmühl betreibt Kaufland sechs weitere Logistikstandorte in Barsinghausen, Lübbenau, Osterfeld, Geisenfeld, Donnersdorf und Dortmund. An allen Standorten prüft der Lebensmitteleinzelhändler aktuell mögliche Konzepte für die Realisierung weiterer E-Ladeparks. 
 

CO2-Sparen per Katalog

Neben dem E-Ladepark in Möckmühl arbeitet Kaufland mit seinen Partnerspediteuren schon länger daran, den CO2-Ausstoß von Nutzfahrzeugen in der Logistik zum Schutz der Umwelt stark zu verringern. So entwickelte das Unternehmen zusammen mit seinen Partnerspediteuren einen Katalog mit verschiedenen Maßnahmen, um CO2 einzusparen. Beispielsweise bekommen die Fahrer Schulungen für effizienteres Fahren, es werden Telematiksysteme eingesetzt, Tourpläne werden kontinuierlich optimiert um den Frachtraum bestmöglich auszulasten oder es werden kleine Optimierungen bei Fahrzeugtechnik und -kontrollen durchgeführt. Dank dieser Maßnahmen konnten alle teilnehmenden Spediteure ihren CO2-Ausstoß nachweislich verbessern. Unter anderem dafür hat Kaufland als erster im deutschen Lebensmitteleinzelhandel die Umweltauszeichnung „3rd Star“ der Initiative „Lean & Green“ erhalten 

Mehr Nachhaltigkeit in der Logistik ist nur eine der Maßnahmen, die auf die gemeinsam erarbeitete Klimastrategie der Unternehmen der Schwarz Gruppe einzahlen und dazu beitragen, bis 2030 55 Prozent CO2 einzusparen. Im Zuge dieser Klimastrategie haben die Unternehmen der Schwarz Gruppe ambitionierte Ziele nach der Methodik der Science Based Targets Initiative (SBTi) festgelegt und in Bezug auf Scope 1, 2 und 3 mit entsprechenden Maßnahmen zur Reduktion, Vermeidung oder Kompensation des CO2-Ausstoßes in Betrieb und Lieferkette unterlegt.

 

* Kaufland bezieht generell Strom aus 100 % erneuerbaren Energien - ausgenommen Bezugsverträge, die die Schwarz Gruppe nicht beeinflussen kann, wie zum Beispiel bei einzelnen Mietobjekten mit Strombezugsbindung.

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