„Wir sind eine Million Kilometer elektrisch gefahren – das ist eine ganz schöne Hausnummer.“

Alle Kaufland-Filialen werden täglich per LKW beliefert - großes Potenzial also, um langfristig Nachhaltigkeitsziele umzusetzen. Bei Kaufland sind deshalb auch E-LKW im Einsatz. Wie der aktuelle Stand des Projekts ist und warum besonders Stadtanwohner die neuen LKW schätzen, erklärt Pascal Siegmund, Leiter der internationalen Transportlogistik, im Interview. 

19. August 2025 | Autorin: Alisa Kohler | Lesedauer: 3 min

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E-LKW
E-LKW fahrend

Was fällt dir spontan ein, wenn du an die Begriffe Kaufland, Logistik und Nachhaltigkeit denkst?
Pascal Siegmund
: Eigentlich vereinen die drei Begriffe unsere wichtigsten Aufgaben. Als Händler sind wir dafür verantwortlich, dass die Produkte pünktlich und vor allem frisch in unseren Filialen ankommen. Das ist unser höchstes Gut. Gleichzeitig achten wir auch immer stärker darauf, uns nachhaltig und zukunftsorientiert aufzustellen – und da spielen wir in der Logistik eine entscheidende Rolle. 


Inwiefern?
Pascal Siegmund
: Vielen Kunden ist vermutlich nicht klar, dass ein Drittel der Emissionen auf der Straße durch den Schwerlastverkehr entsteht. Hier kommen wir mit unseren Spediteuren und Partnern ins Spiel: Wir tauschen uns aus, wie wir nachhaltiger werden und CO2-Emissionen einsparen können. Ein Baustein dabei ist, dass wir gemeinsam einen Maßnahmenkatalog entwickelt haben, wie unsere Spediteure ihren Fuhrpark, ihre Betriebsgebäude oder ihr Fahrverhalten hinsichtlich Nachhaltigkeit verbessern können. 

Die E-Ladesäulen von Kaufland.

Ein weiteres Projekt, das nachhaltige Wirkung in der Logistik hat, ist unser E-Ladepark in Möckmühl, den wir seit 2023 betreiben. Wie läuft es mit der elektrischen Belieferung unserer Filialen?
Pascal Siegmund
: In Möckmühl haben wir vor bald zwei Jahren unseren ersten E-Ladepark mit acht DC-Ladestationen eröffnet. Von hier aus werden täglich zwölf Filialen mit elektrischen 40-Tonnern beliefert, die wir u.a. in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Frachttechnologieunternehmen Einride einsetzen. Zusätzlich zu den acht E-Lkw, mit denen wir das Projekt begonnen haben, setzen mittlerweile zwei weitere Spediteure, die für uns unterwegs sind, auf E-LKW, so dass in Summe 14 elektrische 40-Tonner die Region Südwest beliefern.


Ist der Unterschied auf Strom denn messbar?
Pascal Siegmund
: Auf jeden Fall! Bereits nach einem Jahr haben wir den ersten großen Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Lieferkette und einer noch klimafreundlicheren Logistik erreicht und mehr als 500 Tonnen CO2 eingespart. Jetzt sind wir natürlich noch weiter: Seit dem Start des Piloten wurden über 22.500 Filialtouren elektrisch zurückgelegt. Wir sind eine Million Kilometer elektrisch gefahren – das ist eine ganz schöne Hausnummer. In Summe konnten wir so Stand heute 950 Tonnen CO2 einsparen. Zum Vergleich: Das entspricht in etwa 700.000 Flügen von München nach Berlin. 

E-LKW

Das ist eine beachtliche Zahl. Wie geht es denn mit dem Projekt weiter?
Pascal Siegmund
: Wir sehen diese Zahlen eindeutig als Ansporn, auch weiterhin unserer ökologischen Verantwortung in der Belieferung gerecht zu werden und bauen das Projekt daher sukzessive weiter aus. Wir haben zum Beispiel Kooperationen mit mehreren großen Lieferanten geschlossen, damit die E-LKW die Filialrücktouren mit Warenabholungen an den jeweiligen Lieferanten-Standorten verbinden können. Auch unsere unternehmenseigenen Fleischwerke in Heilbronn stehen bei Filialrücktouren Richtung Möckmühl auf dem Routenplan. 


Jetzt hat Kaufland neben Möckmühl noch weitere Logistikstandorte in Deutschland. Werden da auch schon E-Lkw eingesetzt? 
Pascal Siegmund: Ja, Kaufland setzt auch an den Logistikstandorten Barsinghausen und Dortmund bereits auf E-Lkw. Man muss dabei aber immer Bedenken: Einfach mal eben von Diesel auf Elektro umstellen? Das geht nicht so leicht! Es gibt viele Herausforderungen: Reicht der Strom am Standort? Wie wirken sich Winterfrost oder Sommerhitze auf die Reichweite der Lkw aus? Und: Tourenplanung für Elektro-Lkw ist eine ganz andere Nummer als für Diesel-Fahrzeuge.
Deshalb testen wir Möckmühl, Dortmund und Barsinghausen wie’s geht.
Und an unseren anderen Standorten prüfen wir ebenfalls schon Konzepte für E-Ladeparks.
Klar ist: Der Weg zu mehr E-Mobilität ist kein Sprint, sondern ein Marathon!

Und die Produkte landen trotzdem noch pünktlich in den Filialen?
Pascal Siegmund
: Natürlich, wenn nicht sogar noch pünktlicher. Und es kommt sogar noch ein weiterer Pluspunkt obendrauf: Die Anlieferung mit E-LKW´s ist fast geräuschlos und insbesondere für Anwohner unserer Filialen im innerstädtischen Bereiche eine echte geräuschtechnische Entlastung.

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