Für die Scheuermilch und den WC-Reiniger der Kaufland-Eigenmarke K-Classic werden statt bisher 50 Prozent für den Flaschenkörper nun 99 Prozent Rezyklat aus Verpackungsabfällen aus Haushalten verwendet. Hierfür arbeitet Kaufland mit PreZero, der Umweltsparte der Schwarz Gruppe zusammen. Durch eine neue Aufbereitungstechnik stellt PreZero Rezyklat her, das qualitativ so hochwertig ist, dass dessen Anteil im Produkt maximiert wird. Mit der Zusammenarbeit kommt Kaufland auch der Vision geschlossener Kreisläufe näher, denn sowohl die Sammlung des Materials für die Produktverpackungen als auch das nachgelagerte Recycling erfolgen über PreZero. Aufgrund von Größe, Gewicht und hohem Abverkauf erzielt die Umstellung des Produkts einen großen Effekt. So werden für die WC-Reiniger Lemon und Ocean im Jahr insgesamt 75 Tonnen Rezyklat verwendet, dadurch wird die entsprechende Menge an Neuplastik eingespart. Dieser Einsatz zahlt auf die gemeinsam erarbeitete Plastikstrategie der Unternehmen der Schwarz Gruppe „REset Plastic“ ein. Die Strategie zielt unter anderem darauf ab, den Einsatz von Kunststoff in Primärverpackungen der Eigenmarken zu reduzieren sowie den Rezyklatanteil in diesen zu erhöhen.
Ebenfalls in veränderter Verpackung befinden sich die Fix-Tüten der Eigenmarke. Das sogenannte Sachet einer Fix-Tüte besteht normalerweise aus einem Verbund aus Kunststoff, Aluminium und Papier. Dieser kann nicht mehr getrennt werden, wodurch bei der Entsorgung Wertstoffe verloren gehen. Hierfür wurde, ebenfalls gemeinsam mit PreZero, verschiedene Materialkombinationen erarbeitet und auf ihre Recyclingfähigkeit geprüft. Die Sachets bestehen nun aus verschiedenen Kunststoffen, die gemeinsam recycelt werden können, damit die Wertstoffe erhalten bleiben.
„Neue Verpackungslösungen wie beispielsweise bei den Sachets zu finden, bedeutet immer auch, neue Wege zu gehen. Als Lebensmitteleinzelhändler haben wir auch eine Verantwortung für den ökologischen Fußabdruck, den wir hinterlassen. Gerade im Verpackungsmanagement haben wir bei unseren Eigenmarkenprodukten eine große Chance, wenn wir Materialstoffe im Kreislauf behalten. Schlussendlich geht es uns immer darum, einen möglichst großen Unterschied zu machen – nicht nur für die Kunden, sondern vor allem für die Umwelt“, sagt Elisa Thieringer, Einkauf International Nachhaltigkeit bei Kaufland.
Für Kaufland ist bei Verpackungsumstellungen ebenfalls der Pilotcharakter entscheidend. Ist ein Artikel auf eine nachhaltigere Verpackung umgestellt, dann können die Erkenntnisse auch auf ähnliche Artikeltypen übertragen werden. Eine solche Verpackung mit Innovationscharakter ist die aus Silphiepapier. Die Silphie-Pflanze ist eine robuste, mehrjährige schnell wachsende Energiepflanze. Durch ein neues biothermisches Verfahren ist es OutNature, einer Marke von PreZero, gelungen, die Fasern von den übrigen Pflanzenbestandteilen zu trennen und sie als Rohstoff für Verpackungen zu nutzen. Die Silphie-Fasern sind so ein guter Ersatz für Holzfasern bei der Papierherstellung und wachsen im Gegensatz zu Bäumen innerhalb kurzer Zeit wieder nach. Silphie spart also Holzzellstoff und bietet eine alternative Ressource für die Papierherstellung. Die Silphie wird regional angebaut und die Aufbereitung benötigt nur wenig Wasser und keine Chemikalien. Kaufland war von den Vorzügen der neuartigen Silphie-Pflanze direkt überzeugt, sodass das Material bereits für zahlreiche Produkte wie Lachs, Äpfel und Kresse, aber auch bei Drogerieartikeln von bevola naturals oder neuerdings den Tomaten von K-Bio zum Einsatz kommt.