Lebensmittel retten, das spielt bei immer mehr Deutschen auch beim Wocheneinkauf eine Rolle. So schaut knapp jeder Zweite beim Wocheneinkauf mittlerweile regelmäßig nach Produkten, deren MHD bald abläuft. Dabei sparen sie in der Regel auch noch ein paar Euro. Denn viele dieser Produkte sind gesondert reduziert. 22 Prozent greifen außerdem häufig bei Backwaren, Obst und Gemüse zu, die vor Ladenschluss reduziert wurden, 18,5 Prozent bei Brot und Backwaren vom Vortag. Ein Viertel der Befragten kauft auch häufig Produkte, die optische Makel aufweisen und somit nicht der Handelsklasse 1 entsprechen, wie „die etwas Anderen“ von Kaufland.
Um auf diese Angebote noch stärker aufmerksam zu machen, intensiviert Kaufland während der bundesweiten Aktionswoche die Aktivitäten rund um das Thema Lebensmittelverschwendung. „Der verantwortungsvolle Umgang mit Lebensmitteln ist für uns als Lebensmittelhändler das A und O und somit auch ein zentrales Themenfeld unseres Nachhaltigkeitsengagements“, sagt Ines Rottwilm, Leiterin Nachhaltigkeit bei Kaufland. „Wir wollen vermehrt auf das Thema hinweisen, weil dabei wirklich alle etwas bewirken können.“ In der Kaufland Rezeptdatenbank können Kunden zum Beispiel verschiedene Lebensmittel eingeben, die sie noch verwerten müssen, und erhalten dazu passende Rezepte.
In jedem 2. Haushalt landen jeden Monat Lebensmittel im Müll
Denn was viele nicht wissen: Der Großteil der Lebensmittelverschwendung findet immer noch in den eigenen vier Wänden statt. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sind es rund 60 Prozent. In der Umfrage vermutet ein Drittel der Befragten hingegen, dass die meisten Lebensmittelabfälle im Handel entstehen. Dabei liegt der tatsächliche Anteil dort bei gerade mal sieben Prozent. Doch viele Befragte zeigten sich dabei durchaus selbstkritisch: Gut die Hälfte räumte ein, dass mindestens einmal im Monat Lebensmittel im Müll landen. Dagegen werfen 42 Prozent seltener als einmal im Monat Lebensmittel weg.
Lebensmittelverschwendung scheint dabei durchaus eine Generationenfrage zu sein. Während rund die Hälfte der über 65-Jährigen angab, dass sie seltener als einmal im Monat Lebensmittel wegwerfen, landen Lebensmittel bei den Jüngeren häufiger im Müll: Über 70 Prozent der 30- bis 39-Jährigen werfen mindestens einmal im Monat Lebensmittel weg, knapp über 60 Prozent sind es bei den 18- bis 29-Jährigen. Bei den Jüngsten ist der Anteil derer am höchsten, die mehrmals pro Woche Lebensmittel wegwerfen (9 Prozent).
Darum werfen Deutsche Lebensmittel weg
Warum landen Lebensmittel überhaupt im Hausmüll? 86 Prozent sagen, weil sie schlecht riechen! Ein Drittel entsorgt Lebensmittel, weil sie nicht mehr gut aussehen oder das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Nur knapp 12 Prozent geben an, zu viel gekocht zu haben und lediglich 5 Prozent verschätzen sich mit ihren Einkäufen und haben demzufolge mehr bevorratet als sie aufbrauchen können.
Kaufland will die anfallenden Lebensmittelabfälle im eigenen Geschäftsbereich bis 2030 um 50 Prozent im Vergleich zu 2018 reduzieren. Dafür arbeiten Fachbereiche wie Einkauf, Logistik und die Filialteams Hand in Hand und setzen seit vielen Jahren verschiedenste Maßnahmen um. Diese reichen von der bedarfsorientierten Bestellung von Waren über Transportinnovationen wie der stabilen Kaufland Klapp-Palette, durch die weniger Waren zu Bruch gehen, bis hin zur Abgabe von Lebensmitteln an die Tafeln.
Über die Studie
Die repräsentative Umfrage hat Kaufland anlässlich der bundesweiten Aktionswoche gegen Lebensmittelverschwendung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft von 29.9. bis 6.10. beauftragt. Für die Erhebung hat das Meinungsforschungsunternehmen Civey von 22.08 bis 24.08.2024 5.000 Menschen befragt, die die Bundesdeutsche Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren abbilden. Der statistische Fehler im Gesamtergebnis liegt bei 2,5 Prozent.