Die Winter-Erdbeere aus Bayern

Zusammen mit der Familie Reichenspurner betreibt Kaufland im Chiemgau eines der modernsten und nachhaltigsten Gewächshäuser Deutschlands. Hier werden auf einer Fläche von 22 Fußballfeldern Erdbeeren, Tomaten und Paprika ganzjährig angebaut und geerntet. Der dafür benötigte Strom- und Wärmebedarf wird zum Teil bereits jetzt und in naher Zukunft fast ausschließlich über erneuerbare Energien abgedeckt.  

07. Juli 2022 | Autor: Michael Strothoff | Lesedauer: 5 min

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Kaufland Reichenspurner Gewächshaus

In der Nähe des Chiemsees stehen zwei der modernsten Gewächshäuser für Paprika, Tomaten und Erdbeeren in Deutschland. Auf einer Gesamtfläche von etwa 45 Fußballfeldern hängen hier rote, gelbe, orange oder grüne Paprika hundertfach an ihren Pflanzen. Bienen surren durch die Luft. Es riecht süßlich. Im anderen Gewächshaus, einige hundert Meter weiter, wachsen Tomaten und Erdbeeren, soweit das Auge reicht. Sechs Tomatensorten, darunter Rispentomaten, pinke Fleischtomaten, Cocktail-Rispentomaten, Cherry-Rispentomaten, Mini-Romatomaten und Mini-Roma-Rispentomaten, baut die Familie Reichenspurner neben Paprika an. Dazu kommen im Frühjahr, Spätsommer und zwischen Oktober und Dezember Erdbeeren.

„Unsere Kunden wollen immer mehr Obst und Gemüse, das in ihrer Region angebaut wird oder aus Deutschland stammt. Und das am liebsten über das ganze Jahr“, sagt Stefan Lukes, Geschäftsführer Einkauf Obst und Gemüse bei Kaufland.

Das zeigte zuletzt auch eine Kaufland-Umfrage. Über die Hälfte der Befragten (55,4 Prozent) gaben an, dass es ihnen wichtig ist, dass das Gemüse ganzjährig in ihrer Region angebaut wird.  Dafür setzt Kaufland auf die enge Zusammenarbeit mit lokalen Obst- und Gemüsebauern wie den Reichenspurners aus Bayern.

„Mit dem Anbau in Deutschland können wir regionales Obst und Gemüse unabhängig von Importen gewährleisten. Dazu fördern wir damit die heimischen Obst- und Gemüseproduzenten“, erklärt Stefan Lukes.

Blick ins Gewächshaus

Mit einer Gartenschere wird ein Strauch Tomaten geerntet.

Bei der Familie Reichenspurner ist vieles noch Handarbeit. Die Pflanzen werden per Hand gesetzt, gepflegt und täglich frisch geerntet. Auch die Qualitätskontrolle und das Verpacken der Erzeugnisse wird händisch erledigt. Eine maschinelle Verpackung erhöht die Gefahr für Druckstellen. 

Zwei Menschen kontrollieren Pflanzen auf Schädlinge.

Damit die Pflanzen gesund und vital bleiben, kontrolliert eine Doktorin der Entomologie (Insektenforscherin) mit ihrem Team täglich die gesamten Kulturen. Wird ein Schädling entdeckt, wird direkt mit Nutzinsekten gegengesteuert. Das sind unter anderem Raubmilben, Schlupfwespen und Marienkäfer. 

Autonom fahrende Erntekisten vollgeladen mit Paprika.

Modernste Technik unterstützt im Gewächshaus, damit alles schnell in die Filialen kommt. Die Erntekisten fahren über Induktionsschliefen am Boden automatisch vom Gewächshaus in die anliegende Verpackung. 

Frische Tomaten werden per Hand verpackt.

Auch bei der Qualitätskontrolle und beim Verpacken der Erzeugnisse ist Handarbeit gefragt. Gerade Erdbeeren und Tomaten sind sehr empfindlich. Eine maschinelle Verpackung erhöht die Gefahr für Druckstellen. Daher werden Tomaten und Erdbeeren per Hand gewogen und verpackt. 

Klimafreundliche Produktion: Sonne und Erdwärme anstatt Kohle und Gas

Gewächshaus-Dach von oben mit geöffneten Dachfenstern,

Im Gewächshaus heizt die Erde

Das Gewächshaus liegt geographisch günstig, sodass es zukünftig mit thermischer Energie versorgt werden kann. Denn heizen mit Erdwärme ist nicht an jedem Standort möglich. Die Vorteile von Erdwärme: Sie erzeugt weder CO2 noch Feinstaub-Emissionen und ist unbegrenzt verfügbar. Über einen Kreislauf wird etwa 110 Grad heißes Thermalwasser aus 3.000 Meter Tiefe nach oben gepumpt. Die Wärme wird mit einem Wärmetauscher an den Fernwärmekreislauf abgegeben, der die Wärme in das Gewächshaus weiterleitet. Das Tiefenwasser wird anschließend wieder zurück in den Boden gepumpt. Spätestens ab 2024 werden die Gewächshäuser komplett mit Erdwärme beheizt.

Blick von oben auf das Gewächshaus. Dort ist eine Solaranlage zu sehen.

Sonne sorgt für Strom

Auf den Dächern befindet sich eine 600 kWp Photovoltaikanlage. Der dort produzierte Strom wird zu 100 Prozent für das Gewächshaus verwendet. Durch den Einsatz von LED-Lampen im Gewächshaus wird nur etwa die Hälfte an Energie verbraucht als bei anderen konventionellen Belichtungssystemen.

Pflanzenreihen in einem Gewächshaus

Effiziente Energienutzung durch Kraft-Wärme-Kopplung

Energie wird im Gewächshaus effizient genutzt. Beispielsweise wird der erzeugte Strom für die Belichtung der Tomaten verwendet. Die daraus resultierende Wärme verpufft nicht, sondern erwärmt das Gewächshaus. Ein großer Teil des entstehenden CO2 dient der Pflanze als Nahrung und wird somit natürlich gebunden und in O2 umgewandelt.

Großes Regenwasserbecken vor dem Gewächshaus

Bewässert wird mit Regenwasser

Wer in Oberbayern lebt, weiß: hier regnet es häufiger als in vielen anderen Teilen Deutschlands. Das nutzt die Familie Reichenspurner. Das Regenwasser wird über die Dachflächen aufgefangen und in einem Wasserbecken gesammelt. Das ist 50.000m³ groß und steht neben dem Gewächshaus.

 

Kaufland-Stärke: Schnelles Tempo für mehr Frische

Mehrere Fließbänder mit Obst und Gemüsekisten

Der Anbau von Tomaten, Paprika und Erdbeeren in Deutschland hat mehrere Vorteile. Durch die kurzen Transportwege reduziert Kaufland den Energieverbrauch und verringert den CO2-Ausstoß.

Zum anderen profitiert die Frische. Mithilfe modernster Technik und viel Tempo sorgt unsere Logistik dafür, dass die frisch geernteten Obst- und Gemüsesorten schnellstmöglich vom Feld in die Filialen kommen. Direkt nach der Anlieferung wird die Qualität jeder Obst- und Gemüsesorte gecheckt. Speziell geschulte Mitarbeiter führen eine Sicht-, Gefühls- und Geschmacksprobe durch.

Fällt die positiv aus, geht es für Tomaten, Paprika und Co. direkt in eine automatische Kommissionieranlage. Diese sind bei Kaufland bereits an vier Logistikstandorten im Einsatz. Eine Fünfte befindet sich derzeit im Bau. Die automatische Kommissionieranlage ermöglicht ein superschnelles Handling von Obst und Gemüse.

So benötigen unter anderem die Tomaten, Paprika oder Erdbeeren vom Chiemsee in der Regel keine 24 Stunden, bis sie vom Gewächshaus in den Filialen liegen.

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