Handeln gegen Mikroplastik

Kleinste Kunststoffpartikel belasten uns und unsere Umwelt fast unbemerkt – jeden Tag ein bisschen mehr. Deshalb übernehmen wir von Kaufland Verantwortung für die Umwelt und verzichten in den Rezepturen bereits heute überall dort auf Mikroplastik, wo es möglich ist und es keine Einschränkungen mit sich bringt.

Unser Handeln

Was wir erreichen wollen

Bereits 2013 haben wir uns in unserer „Selbstverpflichtung (ohne) Mikroplastik“ dazu verpflichtet, bei unseren Eigenmarkenprodukten im Bereich Kosmetik, Körperpflege sowie Wasch- und Haushaltsreinigungsmittel komplett auf Microbeads (Mikroplastikteilchen mit Abriebeffekt) zu verzichten.

2020 haben wir unsere Verpflichtung um weitere nicht biologisch abbaubare, rein synthetische Polymere erweitert. So verzichten wir bereits heute, sofern dies technologisch möglich ist und keine erheblichen Einschränkungen der Produktleistung oder -sicherheit mit sich bringt, auf Mikroplastik und weitere nicht biologisch abbaubare, rein synthetische Polymere in den Rezepturen der Kosmetikprodukte sowie der Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel unserer Eigenmarken.¹

Da Qualität, Funktionalität und Sicherheit der Produkte für uns von höchster Bedeutung sind, können einige Artikel erst umgestellt werden, sobald alternative Lösungen am Markt entwickelt werden. Wir arbeiten daher kontinuierlich mit unseren Lieferanten zusammen, um in Zukunft noch weitere Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, sowie Kosmetikprodukte durch entsprechende Rezepturanpassungen mikroplastikfrei anbieten zu können.


Was ist Mikroplastik?

Die gesetzliche Definiton der EU

Gesetzlich definiert die EU Mikroplastik in der REACH Verordnung (VO (EG) Nr. 1907/2006). Fasst man diese grob zusammen, so beinhaltet die Defintion nicht biologisch abbaubare, synthetische Mikropartikel die maximal 5 mm groß sind, sowie Mikrofasern mit einer maximalen Länge von 15 mm, welche fest und unlöslich vorliegen.


Mikroplastik - Entstehung und Verwendung

Schaubild mit Entstehung von Mikroplastik

Bei der Entstehung von Mikroplastik unterscheidet man zwei Arten: Unter primärem Mikroplastik Typ A versteht man Stoffe, die industriell hergestellt werden. Mikroplastik und weitere nicht biologisch abbaubare, synthetische Polymere kommen in Produkten gezielt zum Einsatz kommen, um ihnen bestimmte Eigenschaften zu verleihen.

Sie übernehmen in Kosmetika, Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln wichtige Funktionen zur Produktsicherheit und -leistung, wie zum Beispiel.:

  • bessere Wasserfestigkeit (Sonnenschutzmittel)
  • stärkerer Festigungseffekt (Haarstyling-Produkte)
  • gegen Überschäumen/Abfärben von Textilien (Waschmitteln)
  • schmutzabweisende Wirkung auf Oberflächen (Glasreiniger)

Zum anderen entsteht primäres Mikroplastik Typ B erst während der Nutzung, bspw. Reifenabrieb oder synthetische Fasern beim Waschen. Laut dem Fraunhofer-Institut UMSICHT ist der Abrieb von Reifen sogar die mengenmäßig größte Quelle für primäres Mikroplastik in der Umwelt.²

Sekundäres Mikroplastik entsteht hingegen beim Zerfall größerer Plastikteile in der Umwelt. Beispiele hierfür sind im Meer treibende Plastiktüten oder Fischernetze, die sich aufgrund der Witterungsverhältnisse im Laufe der Zeit mechanisch zerkleinern.


Unser Engagement

„Rezeptur ohne Mikroplastik“: unser erweitertes und strengeres Versprechen

Siegel: Rezeptur ohne Mikroplastik

Wir gehen für die Verwendung unseres Logos „Rezeptur ohne Mikroplastik" einen Schritt über die EU-Definition hinaus und schließen weitere nicht biologisch abbaubare, rein synthetische Polymere³, die auch gelöst oder flüssig vorliegen können, aus. Somit kommen in den gekennzeichneten Produkten u.a. die folgenden Stoffgruppen nicht vor: Polyamide, Polyethylene, Polyethylenterephthalat, Polyester, Polyimide, Polypropylene, Polyurethane, Polyacrylate (z.B. Acrylate Copolymere, Acrylate Crosspolymere, Polyacrylate, Carbomer, Polymethylmethacrylat, Polyacrylamide), Polyquaternium, Polystyrene, Silikone (z.B. Methicone, Dimethiconol, weitere Siloxane und Silane), PEG > 35, PPG >50, Polyvinyle (z.B. Polyvinylpyrrolidone), Polylactic Acid.

Dank des Siegels „Rezeptur ohne Mikroplastik“ können Sie bei Ihrem Einkauf auf einen Blick erkennen, ob Mikroplastik in einem unserer Eigenmarkenprodukte enthalten ist oder nicht. Dieses ist auf der Verpackung oder dem Regaletikett unserer Produkte zu finden. Das Logo bezieht sich auf die Rezeptur der jeweiligen Produkte, nicht auf die Verpackung oder Trägerstoffe wie Tücher oder Pads. Mit Ihrer Wahl eines Produkt mit dem Siegel „Rezeptur ohne Mikroplastik“ können Sie dazu beitragen, die Belastung der Umwelt durch Mikroplastik zu reduzieren und können ganz einfach einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Mensch, Tier und Natur leisten.

Zusammenarbeit mit Fraunhofer-Institut UMSICHT

Logo des Forschungsinstituts Fraunhofer UMSICHT

Als wissenschaftlicher Kompetenzpartner begleitete uns das unabhängige Forschungsinstitut Fraunhofer-Institut UMSICHT (Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik) in der Formulierung der Ziele.  Seit 1990 erforscht und entwickelt das Institut gemeinsam mit Partnern Produkte, Prozesse und Dienstleistungen, um unsere Umwelt nachhaltig zu optimieren. Durch seine Kompetenzen in den Bereichen „Circular Economy“, Biokunststoffe, Kunststoffe in der Umwelt, Mikroplastik und Ökobilanzierung unterstützt uns das Institut bei unseren nachhaltigen Zielen rund um das Thema Mikroplastik. Hier finden Sie mehr Informationen zum Institut: https://www.umsicht.fraunhofer.de/